In fiktiven Begegnungen hinterfragt die Autorin die unterschiedlichen Lebensstationen des Künstlers Otto Nagel und seiner Frau Walentina, ihren Großeltern. Die Enkelin denkt sich in den Ort der Kindheit, das Haus der beiden und reist von der Weimarer Republik über den Nationalsozialismus bis hin zu den ersten Jahren in der DDR. Die Autorin Salka-Valka Schallenberg stellt sich der Biografie der Großeltern sehr emotional und persönlich. Jedoch widerlegt sie basierend auf historischen Quellen alte und neue Denkmuster. Die Enkelin nutzt sowohl Aufzeichnungen, Briefe und Publikationen ihrer Großeltern als auch Akten des Reichssicherungshauptamtes der Nazis sowie weiteres Archivmaterial. Eine packende Recherche, die gerade in diesen unruhigen Zeiten an den aufopferungsvollen Kampf gegen rechtes Gedankengut, Antisemitismus und Terror erinnert. Bernd Schallenberg an akustischer Gitarre begleitet die Lesung mit moderner Konzertmusik.