Von Agnese Grieco nach Euripides, Seneca und Ovid Mit Sophie Rois und Campbell Caspari Regie: Agnese Grieco Bühne / Kostüme: Susanne Dieringer Eine Produktion des Kleist Forums Wer ist Phädra? Wir kennen sie. Oder auch nicht. Sie ist keine Weltverbesserin, keine Heroine wie Antigone oder Kassandra. Aber auch keine Sünderin, keine alternde schmachtende Stiefmutter. Eine verliebte, unheilbringende, intellektuelle Selbstmörderin und Mörderin. Eine Dark Lady, die den Geliebten in den Tod schickt. Alles findet in Phädras Denkraum statt. Sie ist das Gegenteil von Ödipus. Sie weiß schon alles – über sich. Aphrodite hat Phädra eine Liebesfalle gestellt. Hippolytos ist das Objekt ihrer verhängnisvollen Begierde. Der schöne, misogyne Prinz. Der Sohn der Amazone, jungfräulicher Bastard im Palast des Theseus. Ein Frauenhasser. Ein Verweigerer. Ein Deserteur? Projektionsfläche. Metapher patriarchaler Macht – doch eine Sünde wert. Hätte es auch anders enden können?